Metallurgie: Oder: Wie es zu tamahagane kam

"Das japanische Schwert" ist wohl das Synonym für Nihonto (Katana-Schwerter und Artverwandte Klingen). Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Derselbe Stahl wird verwandt in tanto, wakizashi, katana und naginata. Hier geht es um die Herstellung.

Die Metallurgie der Stahl-Herstellung hat sich wie immer über eine geraume Zeit entwickelt. Die endgültige, "traditionelle" Herstellung des Schwert-Stahles ist ziemlich eng eingegrenzt. Aber zugleich auch sehr zeitintensiv. Zugleich benötigt man viele Hände. Alleine diese Arbeit zu bewältigen ist kaum möglich.

Am Beginn steht eisenerz-haltiger Sand. Dieser kostet ca. 600 € pro Kg! Das Schmelzen war ein langwieriger Prozess, der oft mehrere Tage Arbeit erforderte. Da man aufgrund des Energie-Aufwandes nicht bereit und Willens war, ein einzelnes Schwert herzustellen, ging man ein paar Nummern größer an die Sache heran. Bis zu mehreren Dutzend Tonnen Erz, Sand und Holzkohle wurden für den Schmelzprozess benötigt im "tatara" (Lehm-Ofen). Die Japaner stellten zunächst kohlenstoffarmen Stahl her, fanden aber heraus, dsas das "Aufkohlen" die Stahl sehr verbesserte. Erst durch das hinzugügen von Kohlenstoff wird es "tamahagane". Das Geheimnis der Schweretschmiede ist eben der hochwertige Stahl, die Japaner konnten den Flusssand und die Holzkohle gerade so weit schmelzen, dass sich der Kohlenstoff im Eisen auflöst. Das geht nur mit viel Erfahrung. Doch selbst nachdem der Tamahagane-Stahl fertiggestellt wurde, ist er jedoch nicht unbedingt bereit für die Verwendung in einem Katana oder einer anderen Klingenwaffe. Der Schwertschmied muss den Stahl reinigen. Das ist notwendig, weil Verunreinigungen Schwachstellen im ferigen Produkt bieten. In Klingenwaffen ein NoGo!

Nun ist der tamahagane Stahl fertig. Das allerdings hat mit der Klinge selbst noch rein garnichts zu tun. Was wir hier haben, ist ein Klumpen Metall. Nicht mehr, nicht weniger.