Kobudō

Die asiatischen Kampfkünste, von Arnis bis Wushu, beinhalten eine unglaubliche Anzahl der verschiedensten Waffen.Ein echter Überblick würde hier den Rahmen sprengen, daher nur die bekanntesten. Kategorisiert werden die "Kobudō"-Waffen nach Herkunft und Beschaffenheit. Eine Besonderheit in Deutschland sind die so genannten "verbotenen" Waffen wie Nunchaku, Balisong, Shuriken etc, die in anderen Ländern durchaus erlaubt sind. Siehe "RECHT"

Der Begriff Kobudō bedeutet Altes Budō oder Alte Kriegskunst und ist ein allgemeiner Begriff für den Umgang mit Waffen, unabhängig davon ob sie z.B.: den Samurai, den Ninja oder den Bauern zugeordnet werden. Dies ist nicht immer leicht, da verschiedene Kampfsysteme die gleiche Waffe verwenden, oder aber, die gleiche Waffe sich unabhängig voneinander in verschiedenen Bereichen entwickelt hat. Oft besteht sogar eine enge Affinität zu den Waffen, wie zum Beispiel beim Aikidō.

 

In dieser Abhandlung werden hauptsächlich die Waffen des Okinawa-Kobudō behandelt, weil unsere Karate-Stilrichtung "Shitō ryu" aus Okinawa stammt. Es handelt sich der Legende nach (es gibt keine lebenden Zeitzeugen) um die Bauern aus Okinawa, als das Land (Insel) von den Japanern besetzt war. Da Klingenwaffen grundsätzlich verboten waren (außer für Japaner), entwickelten die pfiffigen Okinawaner Waffen aus Arbeitsgeräten wie Dreschflegeln, Heugabeln, Stöcken und Mühlsteinen. So jedenfalls die Überlieferung. Die Waffen der Samurai wie Tessen, Katana, Naginata und Yari werden hier bewusst ausgelassen, weil es für jede dieser Waffen einen eigenen Stil gibt.

 

Karate und Kobudō sind untrennbar miteinander verbunden. Es gibt viele Karate- wie auch Kobudō-Meister die es sogar als ein einziges Kampfsystem ansehen. Fest steht, das sich beide Systeme in vielen Bereichen ergänzen. So geben die Waffen wirksamen Schutz gegen scharfe Waffen, die Reichweite der Hände wird verlängert und mit ihrer Hilfe erhöht sich außerdem die Wirkung der Techniken. Auch die körperlichen Fähigkeiten werden stark verbessert: Die Koordination wird erweitert (Hände, Füße und Waffe), die Muskelkraft wie auch die Flexibilität der Gelenke wird erhöht, ebenso die Schulung der Distanz (Ma ai) usw..

 

Historisch betrachtet war es sicherlich so, dass im Falle der Selbstverteidigung gegen einen Samurai erst einmal Waffen verwendet wurden. Nur ein Selbstmörder wäre einem bewaffneten Samurai waffenlos gegenübergetreten.

 

Weitere Gemeinsamkeiten zeigen die Bunkai vieler Karate-Kata, wie z. B.: Pinan (1-5), Bassai sho, Kosokun dai oder Naifanchin; die meisten Karate Kata lassen sich z.B. mit Bo, Sai oder Tonfa durchführen.